Sondervermögen und Aktien?

„Politische Börsen haben kurze Beine!“, sagt man so schön. Ob sich das auch beim sogenannten „Sondervermögen“ des Bundes ähnlich verhält und bestimmte Aktien dadurch steigen bleibt abzuwarten. Der Bund wird das Sondervermögen über Staatsanleihen finanzieren müssen. Die zehnjährigen Bundesanleihen/Bunds haben aufgrund der Markterwartungshaltung bereits reagiert und sind von 2,4 auf 2,8% gestiegen.

Dies ist jedoch ein kurzfristiger Effekt und kann sich durchaus noch ändern.

Eine langfristige Änderung erfolgt dann, sobald der Bund tatsächlich Staatsanleihen auf den Markt wirft und eine Nachfrage nach Geld erzeugt. Die steigende Nachfrage, die aufgrund der Größenordnung (Es stehen 500 Millarden bis eine Billion im Raum. Die jetzige Staatsverschuldung liegt bei 2500 Millarden) durchaus beachtlich sein wird, kann die Zinsen durchaus langfristig nach oben treiben.

Staatsverschuldung der EU und Deutschland:

Seit 2010 konnte die Staatsverschuldung von 80% auf ca. 60% (2500 Millarden) gedrückt werden. 500 Millionen Sondervermögen entspricht einem Anstieg um 20% der Gesamtverschuldung.

Womit die Hauptgeschäftsmodelle von Finanzinstituten, nämlich die Leihe und Verleihe von Geld (Nutzung des Zinsspreads) wieder beflügelt werden dürfte. So werden Versicherer und Banken mit Sicherheit von den steigenden Zinsen profitieren und ihre Gewinne steigern können.

ABER: Aufgrund der Markterwartung steigen die Aktien wie z.B. Deutsche Bank und Münchner Rück bereits. Es ist also zwingend notwendig, das aktuelle KGV zu berücksichtigen und sich an historischen KGV-Werten zu orientieren.

Die eingepreiste Erwartung sollte sich im Finanzsektor durchaus noch in Grenzen halten. Während im Rüstungssektor meiner Meinung nach der Zug bereits abgefahren ist. So verzeichnet die Rheinmetall Aktie bereits einen diesjährigen Anstieg um 100 %. Hier befinden wir uns im vollständigen politischen bzw. spekulativen Umfeld.

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